Seit mehr als 10 Jahren trage ich mich mit dem Gedanken, meine bisherige Lebensgeschichte aufzuschreiben. Im Dezember 2022, war offensichtlich der richtige Zeitpunkt, um damit zu beginnen. Ich begann einfach irgendwo mittendrin und schrieb, was mich gerade bewegte, bis sich alles zu einem Ganzen zusammenfügte.
Wir waren 5 Geschwister, unsere Mama war zu Hause bei uns Kindern und mit unserer kleinen Landwirtschaft in Höbmannsdorf 3 beschäftigt. Das Geld war eher knapp, aber Papa arbeitete als LKW-Fahrer und Akkord-Arbeiter immer hart, sodass es uns materiell an nichts fehlte. Das Aufwachsen war gänzlich anders, als bei unseren eigenen Kindern oder unseren Enkelkindern. Mit Schwierigkeiten wurden wir größtenteils selber fertig.
Wie war denn nun meine Kinder- und Jugendzeit wirklich? Als ich mit dem Schreiben begann, erinnerte ich mich als erstes an so manches Trauma, welches ich durchlebte. Deshalb war ich der Meinung, dass ich ein schwieriges Aufwachsen hatte. Umso mehr ich reflektierte, umso bewusster wurde mir, dass bei weitem nicht alles schwer war. Die schönen Ereignisse waren allerdings in meiner Erinnerung, wie hinter einem grauen Schleier versteckt, obwohl ich letzten Endes feststellte, dass es diese genauso gab.
Es ist Ehrfurcht in mir, wenn ich an die Generationen vor mir denke, die ganz andere und viel existenziellere Sorgen hatten, als wir heute. Unsere Eltern und davor unsere Großeltern legten den Grundstein dafür, dass wir uns heute den Luxus leisten können, uns mit unseren Gefühlen zu beschäftigen. Dafür ein aufrichtiges und großes DANKE!
Trotz, oder gerade wegen mancher unangenehmer, tiefgreifender Erfahrungen, die mich stark gemacht haben, blicke ich dankbar zurück. Nicht
nur die schönen Momente, sondern vielmehr die Herausforderungen, mit denen ich umzugehen lernte, haben mich im aller positivsten Sinne zu dem gemacht, der ich heute bin.
In der Online-Version habe ich übrigens jene Kapitel weggelassen, bei denen es mir besonders wichtig ist zu wissen, wer diese liest.